Kürzlich haben wir in unseren Ferien in Davos eine Predigt gehalten. Was würde da besser passen, als Berg und Tal. Egal wo wir uns in der Schweiz befinden, es gibt Hügel, ja sogar Berge und daneben ebenso viele Täler. Bekannte Berge sind vor allem das Matterhorn, Eiger, Mönch und Jungfrau, aber auch hier in der Ostschweiz der Säntis, Flüela Schwarzhorn, Piz Bernina als einziger 4000-er in Graubünden. Auch bekannte Täler gibt es in der Nähe. Dischmatal, Sertigtal, Zügenschlucht, Rheintal, Prättigau, Viamala Schlucht etc.
Berg und Tal – Höhen und Tiefen – Licht und Schatten – gut und schlecht?
Auf einem Berg angekommen hat man den Überblick, sieht den Sonnenaufgang oder Untergang, es ist hell. Ausser es hat Nebel. Aber im Normalfall ist oben Licht, Sicht und Weite – ist oben alles gut und einfach? Ich war vor Jahren mal auf dem Flüela Schwarzhorn. Wir haben am Vortag das Wetter gecheckt, die Zeit des Sonnenaufgangs in Erfahrung gebracht und sind rechtzeitig los. Zur Zeit des Sonnenaufgangs standen wir oben inmitten dichter Wolken.
In einem Tal kann es schon mal düster sein. Es gibt Talseiten wo kaum die Sonne hin scheint. Man sieht nicht in die Weite. Oftmals sieht man nur etwas, wenn man hinaufschaut. Im Normalfall ist unten Dunkelheit, eingeschränkte Sicht und Enge. Ist unten alles schlecht und schwierig? Auch hier gehen mir Erinnerungen an eine Wanderung durch den Kopf. Mit einer Freundin in Griechenland wanderten wir durch die Samariaschlucht. Wir fuhren am Morgen mit dem Bus dorthin und es stand etwas von 7km im Reiseführer. Also nahmen wir je einen halben Liter Wasser mit und eine Banane. Am Ende der Samariaschlucht ist das Meer und ein Touristendorf. Dort wollten wir dann Zmittag essen.
Nun dann liefen wir los, immer wieder sind wir im Tal um einen Hügel gelaufen mit der Erwartung das Meer zu sehen und dann kam nochmals eine Kurve, und nochmals, und nochmals. Erst Stunden später endlich der Weitblick aufs Meer. Extremer Durst plagte uns und wir waren körperlich erschöpft, mit Blasen an den Füssen und einem riesigen Loch im Bauch. Die Griechen haben wohl noch nie etwas von der Genauigkeit der Schweizer Landestopografie gehört!
Berg und Tal in der Bibel
In der Predigt haben wir dann Berg- und Talerlebnisse aus der Bibel betrachtet. Für alle mit Bibelkenntnis ging es dabei um Noah auf dem Ararat, Mose auf dem Sinai und Jesus auf Golgatha. Mein Mann beleuchtete Talerlebnisse aus der Hiobsgeschichte und David im Psalm 23 «Der Herr ist mein Hirte». Unsere Erkenntnisse daraus waren folgende:
Auf dem Berg ist es keinesfalls immer hell. Gerade in den biblischen Geschichten mussten die Menschen lange Zeit auf dem Berg warten oder ausharren und oftmals war es düster oder dunkel. Ebenso im Tal, da war viel Not und Sorge. Aber in allem drin ist Gott dabei und trägt durch. Er ist es, der wieder Licht und Leben schenkt. Er schenkt Licht am Ende des Tunnels.
Anregungen zum Nachdenken:
- Wo steckst du in der Dunkelheit?
- Wie meisterst du Talerlebenisse?
- Was gibt dir Licht und Weite in Krisen?
Vielleicht hilft dir ein Coaching in deiner momentanen Krise neue Handlungsmuster zu erkennen und wieder Licht zu sehen.