Hörnli…
Hörnli und Ghackets – so tönt es in der Küche. Gemeint sind mit Hörnli die Teigwaren, welche u-förmigen Rohren ähneln. Falls diese beim Kochen nicht zur Hand sind, helfe ich mir manchmal mit Spiralnudeln aus. Für meine Kinder ist das nicht dasselbe, denn zum Hackfleisch gehören traditionell Hörnli, Apfelmus und Reibkäse.
… oder Hörnli
Hörnli, so heisst der Berg hinter Fischingen. Dieses Hörnli habe ich heute erblickt – ganz unerwartet. Seit Anfang des Jahres nutze ich den Gesprächsraum im Obergeschoss unseres Hauses für Coaching-Gespräche. Nach dem heutigen setzte ich mich an den Tisch und machte mir noch einige Notizen. Mein Blick wandert aus dem Fenster. Da erblickte ich hinter den Dächern unseres Quartiers einen Hügel. Naja, für uns im Flachland ist die Bezeichnung Berg wohl auch gerechtfertigt. Ich sehe ihn das erste Mal so klar. Obendrauf steht ein Masten. In meinem Hirn beginnt es zu arbeiten. Was für ein Berg ist das, der aus Bischofszell sichtbar ist? In diese Richtung gibt es keine Berge. Naja, vielleicht das Hörnli…
Überprüfung
Der Blick auf die Landkarte sagt mir, dass es von der Richtung her stimmen könnte. Das Bild vom Internet sieht dem Gebilde, das ich vor Augen habe sehr ähnlich. Zudem steht geschrieben, dass das Hörnli mit seinen 1133 m.ü.M. doch eine stattliche Höhe erreicht. Zum Schmunzeln brachte mich die Zuordnung der Gipfelgruppe. Da steht doch tatsächlich «Schweizer Alpen». Das gäbe mir ja die Möglichkeit den Ort meiner Coachinggespräche mit dem Vermerk «mit Blick auf die Schweizer Alpen» aufzupeppen. Meine Freunde aus Davos oder dem Berner Oberland würden mich sicherlich auslachen.
Bei meiner Internetrecherche habe ich dann nochmals gestutzt. Steht doch da folgender Satz:
Das Hörnli ist ein Berg in der Gemeinde Fischenthal im Osten des Kantons Zürich. Der vielbesuchte Aussichtsberg im Zürcher Oberland liegt vollständig auf Kantonsgebiet.
wikipedia
Irrtum
In meinem Gedächtnis ist aus der Schulzeit verankert, dass das Hörnli zum Thurgau gehört. Liegt es doch gleich hinter Fischingen. Auf der Schulkarte des Kanton Thurgaus finde ich das Hörnli schnell und ja, es liegt hinter der Kantonsgrenze. So habe ich heute einen lang geglaubten Irrtum aus dem Weg geräumt und eine neue Erkenntnis gewonnen.
Korrektur
Ähnliches kann im Coaching geschehen. Wir tragen Glaubenssätze in uns, die wir in der Kindheit erlernt haben. Im Coaching werden diese Glaubenssätze im Gespräch auf die Korrektheit im jetzigen Leben überprüft. Das hat manchmal erstaunliche Folgen. Zum Beispiel könnte ein jüngstes Kind oft hören: «Du bist zu klein. Lass das deine Geschwister machen, die können das besser.» Bis ins Erwachsenenalter kann ein solcher Satz verankert bleiben. Diese Person fühlt sich zum Teil unfähig etwas anzupacken. Immer ist da der Satz aus der Kindheit: «Ich bin zu klein, andere können das besser». Der Glaubenssatz mag in der Kindheit zum Teil der Wahrheit entsprochen haben. Heute ist es aber ganz sicher nicht mehr so. Im Coaching gewinnst du neue Erkenntnisse, die dein bisheriges Denken tangieren oder korrigieren. Begrüsst du diese wohlwollend, eröffnen sie dir neue Perspektiven und eine erweiterte Handlungsfähigkeit.
- Welcher Irrtum (Glaubenssatz) aus der Kindheit fällt dir ein?
- Wo siehst du die Möglichkeit der Korrektur deines bisherigen Denkens?
- Womit willst du dich versöhnen?
- Was gewinnst du dadurch?
- Steht dir der Berg im Weg? – Kannst auch du auf die Alpen sehen?